Emarsys-Umfrage: So steht es um die Reiselust der Deutschen im Jahr 2022

Von pr-gateway Fr, 13/05/2022 - 11:45

Der Sommer rückt langsam aber stetig näher und viele denken schon an ihren nächsten Urlaub. Emarsys veröffentlicht nun die Ergebnisse seiner aktuellen Google-Umfrage zum Thema Reisen in Zeiten von Corona. Wie steht es um die Reisefreude bei den deutschen Verbrauchern? Reisedrang oder Corona-Vorsicht?

Hauptreiseziel Europa

Mehr als die Hälfte der Deutschen wollen trotz Corona in diesem Jahr Urlaub machen, rund ein Fünftel hat sogar schon eine Reise gebucht, 13,6 % stecken noch in der Planung und 22,8 % sind noch unentschlossen. Über ein Drittel (33,9 %) werden 2022 ihren Urlaub in Deutschland verbringen, 27,6 % wollen in ein anderes europäisches Land reisen und lediglich 7,7 % planen eine Fernreise außerhalb Europas.

Viele Deutsche meiden öffentliche Transportmittel

Die Wahl des Transportmittels ist für die Deutschen im Kontext der Pandemie auch eine Sicherheitsfrage. 39,9 % gaben an, sich im Auto am sichersten zu fühlen. Mit großem Abstand dazu sagen 19,5 %, dass das Flugzeug für sie die sicherste Option sei. 12,3 % fühlen sich in Bus oder Bahn sicher und 4,1 % auf einem Schiff. Das eigene Auto ist dem Deutschen eben doch das Liebste - und der Ort an dem sie sich deutlich sicherer fühlen als in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Weniger Corona-Bedenken bei der Unterkunft

Überraschend ist, dass sich die Befragten in Bezug auf die Unterkunft in Hotels am wohlsten fühlen. 32,7 % würden sich aktuell für ein Hotel entscheiden, 24,4 % bevorzugen eine Ferienwohnung bzw. ein Airbnb. Nur 11,1 % würden sich für eine Ferienanlage entscheiden. Bei der Unterbringung wird also weniger Wert auf Privatsphäre und Abstand gelegt als während der Anreise.

Diese Art des Buchungsverhaltens kann unterschiedliche Ursachen haben. Entweder vertrauen die Buchenden den Hygiene-Standards in Hotels mehr als denen in anderen Unterbringungen oder die Deutschen bevorzugen die Pauschalangebote, die sie auch schon vor Corona gerne nutzten.

Unsicherheit führt zu Spontanität

Wenig verwunderlich ist, dass sich die Deutschen durch die sich ständig ändernden Corona-Maßnahmen verunsichert fühlen. Genau diese Unsicherheit führt zu mehr Spontanität bei der Reiseplanung. 38 % der Befragten buchen wegen möglicher Änderungen der Coronaregeln ihren Urlaub in diesem Jahr lieber spontan, um aufwändige Stornierungen und Absagen zu vermeiden. 34,7 % buchen ihren Urlaub hingegen schon lange im Voraus, ungeachtet des Risikos neuer Coronaauflagen. 27,3 % möchten wegen der sich möglicherweise ändernden Corona-Richtlinien im Moment lieber überhaupt keinen Urlaub buchen.

Das zeigt, dass Corona einen massiven Einfluss auf die Bereitschaft der Verbraucher hat, eine spontane Reise anzutreten. 2019 waren nur ca. ein Viertel der Deutschen bereit, eine spontane Reise zu buchen. Reiseveranstalter sollten sich deshalb eher auf kurzfristige Buchungen einstellen.

Das wünschen sich die Verbraucher von ihrem Reiseanbieter

Um das Risiko für die Kunden zu mindern und deren Bedenken zuvorzukommen, müssen Reiseanbieter gewisse Sicherheiten anbieten. Den Befragten ist bei ihrer diesjährigen Buchung die Absicherung der Reise bei Corona-bedingten Änderungen (28,1 %) sowie die Einhaltung der Hygiene-Vorschriften (20,9 %) besonders wichtig. Kunden wünschen sich von ihrem Reiseanbieter konkret eine Geld-zurück-Garantie (33,4 %), flexible Umbuchungsoptionen (26,8 %) und regelmäßige Updates bei Änderungen der Coronamaßnahmen in der Zielregion (15,8 %). Einige Reiseanbieter haben sich bereits auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingestellt. So hat die Swiss Air in ihrer App eine angepasste Check-In-Funktion entwickelt, die die Reisenden auf die Corona-Richtlinien im angestrebten Reiseland hinweist und Verweise auf für die Einreise erforderliche Dokumente beinhaltet.

12 % der deutschen Verbraucher achten 2022 auch darauf, beliebte Urlaubsziele zu vermeiden, und wünschen sich nachhaltige Angebote für ihre nächste Reise (11,8 %). Nachhaltigkeit bleibt trotz der Jahre der Einschränkungen und Lockdowns ein wichtiger Punkt für Reisende. Einige Airlines haben diesen Trend schon erkannt und setzen deshalb auf Bio-Kerosin.

Gründe für einen Reiseabbruch

Eine Quarantäne-Pflicht nach der Rückreise würde 35,3 % der Befragten von ihrer Reise abhalten. Wenn das Reiseziel zum Risikogebiet erklärt wird, würden 28,8 % die Reise nicht antreten, bei einem Virusvariantengebiet würden 25,1 % die Reise nicht antreten.

Auch wenn die Corona-Auflagen in der Ziel-Destination zu umfassend werden, würden 17,4 % der Befragten ihre geplante Reise stornieren. 12,95 % ließen sich von einer Corona-Testpflicht vor und nach der Reise abhalten. Für nur 3,4 % ist kein rechtzeitiger Impftermin vor ihrem Urlaub ein Grund, zuhause zu bleiben. Das zeigt, dass den Reisenden ihre eigene Sicherheit weniger wichtig ist als der, komfortabel eine Reise anzutreten.

Fazit

Die Reiselust der Deutschen ist aktuell hoch, nur ein Viertel der Deutschen lässt ihren diesjährigen Urlaub aus Angst vor Corona ausfallen. Die Ergebnisse der Emarsys-Umfrage zeigen, dass Reiseanbieter dennoch weiterhin auf die Ängste ihrer (potenziellen) Kunden eingehen sollten. Optionen zur Absicherung der Reise sind hierbei besonders empfehlenswert. Flexible Umbuchungsmöglichkeiten oder eine Geld-zurück-Garantie bieten sich in diesem Bereich an. Reiseanbieter sollten des Weiteren auch die epidemiologische Lage in den Reiseländern beobachten, sodass spontane Absagen bestmöglich vermieden werden können.

Reiseanbieter sollten außerdem kurzfristige Angebote kommunizieren, bei denen ein problemloser Reiseverlauf gewährleistet werden kann, weil eine sichere epidemiologische Lage abzusehen ist. Für Reisende, bei denen solche spontanen Reisen nicht möglich sind, wie etwa Familien mit Kindern, sollten Reiseanbieter eher Inlands-Reiseangebote bereithalten. Eine laufende Kommunikation ab dem Zeitpunkt der Buchung steigert dabei weiter die Kundenzufriedenheit. Reiseanbieter sollten demnach zum Beispiel auf Testcenter am Flughafen verweisen. Des Weiteren können den Reisenden zusätzliche Service-Leistungen angeboten werden, die das Sicherheitsgefühl steigern, wie Shuttleservices zum Hotel oder die Bereitstellung eines Mietwagens.

Unternehmen in der Reise- und Hospitalitybranche können durch solche Maßnahmen die Sorgen einiger zweifelnder Kunden womöglich schon im Vorfeld auflösen, sodass sowohl der Kunde als auch der Anbieter davon profitieren kann.

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